Elfriede Gerstl / Hommage "Spielräume"
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szenische Lesung

"Spielräume" ist die Geschichte von der Existenz einer jungen Frau in ihren realen und imaginierten Orten. Sie befindet sich im Berlin der 60er Jahre als Teil einer Gruppe österreichischer Emigranten in linksintellektuellen Kreisen; dann wieder ist sie in Wien als eine vertraute Fremde aufzufinden. Sie ist an diesen Orten als Frau auszumachen, als Fragende nach den Slangs und Dogmen der Subsysteme, in denen sie sich denkend behaupten muss, oder als Suchende nach den Ängsten und Klischees in sich selbst, die es zu zertrümmern gilt.

Elfriede Gerstl wurde 1932 in Wien geboren und überlebte als Jüdin die NS-Zeit in verschiedenen Wiener Verstecken. Sie war im Umkreis der Autoren der Wiener Gruppe in den 60er Jahren in Berlin aktiv, kehrte 1972 nach Wien zurück und brach das Studium der Medizin und Psychologie ab, um als freie Autorin zu arbeiten. Das Interesse an Subkulturen als Lebensentwürfe und Regelsysteme setzt sie in avantgardistischen Formenspielen mit Worten und Sätzen und ihren Freilegungen um. Elfriede Gerstl starb im April 2009 in Wien.