Michael - ein deutsches Schicksal in Tagebuchblättern
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Matinee

"Michael" ist 1929 im Verlag der NSDAP erschienen und hatte bereits 1942 seine 17. Auflage! Es ist eine fiktive Autobiografie, die ganz im Dienste der nationalsozialistischen Propaganda steht und den Weg des Protagonisten in den Nationalsozialismus beschreibt. Die Handlung selbst ist mehr als einfach:
Michael ist ein ehemaliger Frontsoldat des 1. Weltkrieges, der seine eigene Bedeutungslosigkeit mit Phantasien von Omnipotenz kompensiert und auf der Suche nach dem "Erlöser" ist. Der Erlöser soll helfen, dass Deutschland "erstarkt".
Die jüdische Bevölkerung wird als schuldig an Michaels Misere, die gleichzeitig die Misere Deutschlands sein soll dargestellt.

Josef Goebbels war als Propagandaminister einer der Hauptverantwortlichen für die Verführung der Massen im Sinne der nationalsozialistischen Ideologie.

Heute drängt sich der Gedanke auf, was die Menschen an einem Machwerk wie "Michael" faszinieren konnte?

Eine entlarvende Lesung.