2015

Sam old story
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Eine Theaterinstallation von David Maayan

„Sich dem Theater nähern erweckt immer eine alte Erinnerung, die Gewissheit dass sich mit einem Wimpernschlag das was wir kennen, vor unseren Augen, in etwas anderes verwandeln kann. Und dennoch alles was wir vorher kannten, in sich bewahrt.“
(David Maayan)

1904-1919 führte das Theater Nestroyhof den Namen „Intimes Theater“. Dieser Begriff wurde von den verschiedenen Theaterdirektoren sehr unterschiedlich interpretiert. Zum einen war er bezeichnend für eine, zu dieser Zeit neuen, Theaterauffassung, die eine psychologisch motivierte „intime“ Darstellungsweise forderte. Zum anderen stand „Intimes Theater“ unter der Leitung Emil Richter-Rolands für Lust und Erotik was den Nestroyhof zum Wiener Spitzenreiter bezüglich der ausgesprochenen Zensurverbote eingereichter Stücke machte.

David Maayan greift den Begriff des „Intimen Theaters“ auf und kreiert in seiner Theaterinstallation „Sam old story“ intime Begegnungen zwischen individuellen Zuschauern und den Performern, der Geschichte des Hauses, der Umgebung des Theaters und der Vision Marmoreks, die jeder Ziegel in sich birgt. Fakten werden mit fiktiven Elementen vermischt. Zur selben Zeit befinden wir uns in Sam’s Bar. Mit Musik, Drinks, Billard, Gesprächen und vielleicht sogar mit Sam...

Alles ist wirklich - und nichts ist wahr.

David Maayan (1953 in Acco, Israel, geboren) studierte Regie und Schauspiel an der Universität Tel Aviv, übersetzte und inszenierte dort u. A. Werke von Ionesco and Arrabal und wurde dafür ausgezeichnet. Er gewann den Preis für die beste Performance beim ersten Theaterfestival in Acco mit Nathan Altermans „The Ghosts’ Inn“, einige Jahre später mit seinem eigenen Werk „Memories of the second generation“ und mit „Arbeit macht frei“, das auch in Berlin, Hamburg und Zürich ausgezeichnet wurde und 1995 in Wien zu sehen war. Leitung des Straßentheaterfestivals Jerusalem. 1985 gründete und leitete Maayan das Acco Theater Center. Von 1998 bis 1999 mit dem Projekt „Kohelet“ u. A. in Deutschland, Frankreich, Belgien und bei den Wiener Festwochen zu Gast. 2000 gründete er das Schlomi Center for Work and Creation an der israelisch-libanesischen Grenze. Unterrichtete an den Universitäten von Haifa, Tel Aviv und Wien. Von 2004 bis 2005 als „artist in residence“ im Wiener Schauspielhaus. 2007 schrieb und inszenierte er im Schauspielhaus. September 2007 Teilnahme beim Midentity Festival Nitra (Slowakei) als Vertreter Österreichs gemeinsam mit Melitta Jurisic. 2009 war seine Performance "Purimspil" im Linzer Cembrankeller zu sehen. Regelmäßige Unterrichtstätigkeit in Israel und Wien.

MIT:
Klaus Kubo
Philipp Reichel
Yap Sun Sun
Ulrich Probst
Tony Marossek
UND DEM FERENC BODI TRIO:
Ferenc Bodi - Gitarre
Andi Mahofski - Gitarre
Karol Hodas - Kontrabass
ASSISTENZ UND KÜNSTLERISCHE MITARBEIT:
Kristina Haider