8. Oktober 2023 / 18 Uhr

Wenn der Mensch den Menschen frisst
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Diskussion

Zwischen Zukunftsangst und Geschichtsvergessenheit

Angst vor der Zukunft, vor Katastrophen und Vernichtung, Auflehnung gegen verantwortungslose Verantwortungsträger – die Themen des Stückes von Maria Lazar Der Nebel von Dybern aus dem Jahr 1932 sind nach fast hundert Jahren den heute in der Öffentlichkeit diskutierten Themen, erstaunlich ähnlich.

Wieder verändert ein Krieg in Europa die geopolitische Ordnung, verschärft durch den globalen Klimawandel. Immer steht der Mensch handelnd im Zentrum. Sein Wille zur Macht, seine Gier nach Ressourcen und Reichtum sind der Motor für eine Dynamik, die sich immer bedrohlicher zuspitzt. 

Daraus entstehen für viele junge Menschen Zukunftsängste, die in einer verzweifelten Frage gipfeln, wie sie sich auch die Protagonistin des Stücks Der Nebel von Dybern stellt: „Ist es moralisch vertretbar, in eine Welt, die diese Formen angenommen hat, ein Kind zu setzen?“ 

Was haben wir seither, in fast hundert Jahren mit der Realität eines Zweiten Weltkriegs und des Nationalsozialismus übersehen, obwohl wir alle aus der Geschichte gelernt haben wollen?

Die Politik wird von manchen als wenig mutig und entscheidungsstark empfunden. Immer mehr Menschen fühlen sich von den Entscheidungsträger*innen ungehört, weil sie an Fortschritt und Wohlstand nicht teilhaben können. Wenn Regierungen entscheiden, scheint dies von manchen als Eingriff in die persönliche Freiheit empfunden zu werden. Bei anderen führen konkrete Ängste, zum Beispiel vor dem Klimakollaps, in konkreten Widerstand, der ohne politische, ohne ausreichende Konsequenzen bleibt, aber zu mehr Polarisierung in der Gesellschaft führt!  

Wer profitiert – damals wie heute? Und wie sieht unsere Zukunft aus, wenn der Mensch den Menschen frisst?

Renata Schmidtkunz diskutiert mit:

Birgit Mahnkopf, Politikwissenschaftlerin
Christa Hämmerle, Historikerin
Lisz Hirn, Philosophin
Martha Krumpeck, Sprecherin Letzte Generation
Bérénice Hebenstreit, Regisseurin von Der Nebel von Dybern


Kuratiert von Martina Schmidt

Bitte reservieren Sie das kostenlose Ticket. Wir freuen uns über eine freie Spende vor Ort.

Anmerkung: Der Titel der Diskussionsveranstaltung Wenn der Mensch den Menschen frisst ist ein Zitat aus Maria Lazars Stück Der Nebel von Dybern.

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KURATIERT UND ZUSAMMENGESTELLT VON