Edmund Meisel
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von Martin Reinhart und Thomas Tode

DER MIT DEN AUGEN KOMPONIERTE

Das Werk des 1894 in Wien geborenen Stummfilmkomponisten Edmund Meisel galt jahrzehntelang als verschollen. Meisel war Kapellmeister an Piscators Volksbühne in Berlin und somit im Zentrum des experimentellen und politischen Theaters der Zeit. Als Komponist der berühmten Filmmusik zu Sergej Eisensteins Stummfilmklassiker 'Panzerkreuzer Potemkin' hat er es 1926 zu Weltruhm gebracht und sich als einer der Ersten bemüht, eine theoretische Grundlage der Filmmusik zu formulieren.

Durch den plötzlichen Tod Meisels im Jahre 1930 und durch die politischen Umstände, die bald danach das Weltgeschehen dominierten, ist sein Werk nur in Fragmenten überliefert. Alles was man über sein kurzes Leben und sein revolutionäres Werk wusste, stammte aus seinen angriffslustigen Zeitungsartikeln oder den Kommentaren seiner Kollegen und der Fachpresse.

Durch jahrelange Recherche ist es den Filmwissenschaftlern Thomas Tode und Martin Reinhart gelungen, einige Stunden Original-Tonmaterial des Filmmusikers zu sichern. Diese Aufnahmen werden nun zum ersten Mal öffentlich präsentiert und mit zahlreichen Filmbeispielen illustriert.

"... die Psyche des Zuschauers umzupflügen wie mit einem Traktor." (Edmund Meisel)