2015

The White Elephant Archive, Setting No. 3
/

Wiener Festwochen / Into the City

“When my grandmother passed away my uncle took all the items, put them in a cardboard box and stored them in his attic. I, myself, had been obsessed with my family history for a long time. And, in 2004, I began working on an art project related to our history. Since I knew that my uncle was in possession of material that could be relevant for my project, I drove to his place and asked him to show it to me. He took me up to his attic, pointed at the cardboard box and said: “Take it, it’s yours.” I was delighted. Back home I opened the box right away and started to go through the material. I realized that what I had just received was a treasure, a cornucopia of new and unfamiliar knowledge that would feed my obsession.”

In der Performance „The White Elephant Archive“, spürt Freudmann Geschichten aus dem –1979 von seiner Großmutter gegründeten – Familienarchiv nach. Mit den Mitteln des Dokumentar- und Objekttheaters werden die Inhalte des Archivs mit historischen Ereignissen und aktuellen politischen Fragestellungen verknüpft. Vor dem Hintergrund der zunehmenden Abwesenheit von Zeitzeug_innen, holt Freudmann Dokumente und Objekte auf die Bühne, um sie als Protagonisten zum ewigen Dilemma des Sprechens und Schweigens über die Shoah, zu befragen.

Die Performance entstand 2012 im Rahmen eines Artist-in-Residence Aufenthalts in Tel Aviv (The White Elephant Archive, Setting No. 1). Im darauffolgenden Jahr wurde eine überarbeitete Version im Kunsthaus Dresden gezeigt (Setting No. 2). Die Premiere der aktuellen Version, des Setting No. 3, fand im April 2015 auf der OFF-Biennale Budapest statt. Im Rahmen der Wiener Festwochen ist das Projekt nun erstmals in Wien zu sehen.

 

 

Eduard Freudmann ist Künstler und lebt in Wien. Er befasst sich u.a. mit geschichtspolitischen Manifestationen im öffentlichen Raum, Mikrogeschichtsschreibung, Fragen nach Archiven und dem Dilemma der Medialisierung der Shoah. An seinen Projekten arbeitet Freudmann sowohl individuell als auch in (temporären) Kollektiven. Dabei verbindet er interventionistische und dokumentarische Strategien mit narrativen und fiktiven Elementen und nutzt verschiedene Formate und Medien wie Video, Installation oder Performance.

http://eduardfreudmann.com

http://freudmann.tumblr.com

EINE PERFORMANCE VON EDUARD FREUDMANN
SZENISCHE EINRICHTUNG:
Eva Reinold
PRODUKTIONSLEITUNG:
Živa Vavpotič
BÜHNENBILD:
Ulrich Dertschei