06. Mai 2022

Sheen Trio & Kurdophone
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Eine Kooperation des Theater Nestroyhof mit dem nawa music & film festival
Das nawa film & music festival widmet sich dem Musik- & Dokumentarfilmschaffen von zeitgenössischen Künstler*innen aus Nordafrika und Westasien. Es findet 2022 erstmals statt, der diesjährige Fokus liegt auf dem Iran.
Jenseits von Folklore, Tradition
alismus und ethnischer Abgrenzung bietet das Festival eine transkulturelle und interdisziplinäre Plattform für zeitgenössische Kunst. nawa ist die Abkürzung für North Africa & West Asia; nawa bedeutet im Arabischen und Persischen aber auch Lied, Melodie oder Klang.
Zwei renommierte und geschichtsträchtige Veranstaltungsstätten im Zentrum von Wien bieten das stimmungsvolle Ambiente: Das Theater Nestroyhof Hamakom wird zur Konzertbühne, im Burg Kino spielt das Filmprogramm.




2. Festivaltag

19.00 - 20.00: Sheen Trio

Das Sheen Trio wurde Mitte 2019 von der Klarinettistin Shabnam Parvaresh gegründet. Shabnam begann ihre musikalische Karriere als Klarinettistin in ihrer Heimatstadt Teheran am Teheraner Symphonie Orchester. 2014 kam sie nach Deutschland um Jazz Klarinette zu studieren. Das Sheen Trio ist ein Amalgam ihrer musikalischen Einflüsse und spielt mit Nuancen aus Klassik, Free-Jazz und persischer Musik und lässt sich schwer in eine Genre-Schublade stecken. Ihr Spiel gleicht einer musikalischen Migration, mal dynamisch, aggressiv nach vorne mit pulsierenden Odd Meter Rhythmen, welche den Rahmen für Improvisationen der Bassklarinette und Gitarre bieten, dann wieder ruhig und reflektiert den neu gefundenen Ort erkundend. Im Zusammenspiel mit Ula Martyn-Ellis an der Gitarre und Phillip Buck am Schlagzeug entstehen spannende, experimentierfreudige Kompositionen: Diese erzählen von schlechter Internetverbindung im Iran der 90er Jahre und Kindheitserinnerungen.

Shabnam Parvaresh - Bassklarinette, Flöte, FX
Ula Martyn-Ellis - Gitarre
Philipp Buck - Schlagzeug

(c) Shabnam Parvaresh

20.15 - 21.15: Kurdophone

Seit dem umjubelten Debütkonzert im Oktober 2017 hinterlässt das Ensemble Kurdophone großen Eindruck: Ö1 freute sich über die "neugierig pulsierende, in aller Widersprüchlichkeit unverblümt innige Botschaft" ihrer Musik. Und die Jury des internationalen Wettbewerbs Creole Global Contest in Berlin 2019 ließ sich von den "starken Arrangements", "perfektem Zusammenspiel", einem "großen dramaturgischen Bogen" sowie "emotionaler Tiefe" überzeugen.
Die fünf Musiker*innen aus dem Iran und aus Österreich verschmelzen alte kurdisch-iranische Melodien mit verschiedensten Stilrichtungen wie Klassik, Jazz und zeitgenössischer Musik. Die Besetzung mit traditionellem kurdischem Gesang, Kamantsche-Stachelgeige, Tanbur-Langhalslaute sowie einem typischen Jazz-Trio aus Klavier, Kontrabass und Schlagzeug schafft eine eigene Sprache voller unterschiedlichster Klanglandschaften.
Im März 2019 erschien bei Lotus Records das Debütalbum mit dem Titel "Isomer". Der Begriff stammt aus der Chemie und bezeichnet Verbindungen mit der gleichen Summenformel, aber mit unterschiedlichen Strukturen und teilweise auch voneinander abweichenden Eigenschaften.

Omid Darvish - Tanbur, Gesang
Sarvin Hazin - Kamantsche, Violine
Amir Abbas Ahmadi - Klavier
Helene Glüxam - Kontrabass
Sebastian Simsa - Schlagzeug

(c) Georg Buxhofer

21.15 - 21.45: Improvisation  Kurdophone & Sheen Trio


SHEEN TRIO
Shabnam Parvaresh
Ula Martyn-Ellis
Philipp Buck
KURDOPHONE
Omid Darvish
Sarvin Hazin
Amir Abbas Ahmadi
Helene Glüxam
Sebastian Simsa