13. Oktober 2025, 19.30 Uhr

Die größere Hoffnung
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Ilse Aichinger

Konzertante Lesung in einer Fassung von Anne Bennent, Otto Lechner und Peter Rosmanith

Anne Bennent, Otto Lechner und Peter Rosmanith nähern sich spielerisch, mit viel Phantasie, Virtuosität und Magie Ilse Aichingers großem Roman, der die Verfolgung, Vertreibung und Vernichtung der Juden im Nationalsozialismus thematisiert. Ein sprachliches Meisterwerk, erschienen 1948, in dem wir erleben können, wie, durch den Schrecken hindurch, Worte ihre magische Kraft zurückgewinnen - und die Welt ihre Stimme.

Inmitten der alles überwältigenden Dunkelheit lässt Ilse Aichinger Kinder ihre Geschichte erzählen. In ihnen sind Bilder, Geschichten, Träume und Urteile noch nicht verfestigt. In immer rasender werdender Bewegung durchqueren sie Raum und Zeit und bleiben doch am selben Ort; immer waghalsiger werden ihre Spiele, in denen sie sich freisetzen, ohne ihren Häschern zu entgehen, aber das Leuchten ihrer Sprache lässt sich nicht einfangen.

Anne Bennent entfesselt die ganze Maßlosigkeit von Ilse Aichingers Sprache, die unbändig aus diesem Buch quillt und die Grenzen der Angst zu sprengen sucht. Peter Rosmanith und Otto Lechner antworten virtuos und phantasievoll, destabilisieren gegebene Größenverhältnisse und stellen sie auf den Kopf. Eine kleine Ziehharmonika wird zum Orchester, hermetische Strukturen führen zu absurden Ergebnissen und lösen sich auf. Und so stellt man staunend fest: inmitten aller beliebiger und geplanter Grausamkeit ist immer noch ein Tänzchen möglich.

Montag, 13. Oktober 2025, 19.30 Uhr

AKKORDEON
SCHLAGZEUG, PERCUSSION
Peter Rosmanith