Zukunftsgespräch I
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Technologische Transformation

An drei aufeinanderfolgenden Sonntagnachmittagen im Oktober laden wir zu Zukunftsgesprächen bei freiem Eintritt. Ausgehend von den drei Szenarien aus Der letzte Mensch diskutiert der Autor Philipp Weiss mit jeweils einer Expertin über technologische Transformation, Kollaps oder Utopie. Das Hamakom darf zum Imaginationsort des Kommenden werden. Das Publikum ist eingeladen, sich an der Diskussion zu beteiligen. 

Philipp Weiss und Technikphilosophin Dr. Janina Loh im Gespräch
Moderation: Patrick Rothkegel


Wohin entwickelt sich die Menschheit in Anbetracht des technischen Weltzustands? Ist die Evolution mit dem homo sapiens an ein Ende gelangt oder setzt sie sich durch die Symbiose mit der Maschine fort? Lässt sich der Tod zuletzt überwinden? Die digitale Revolution, Künstliche Intelligenz, Robotik, Biotechnologie und soziale Optimierungslogik machen uns entweder zu Göttern oder zu obsoleten Relikten. Welche Verantwortung erwächst aus der gottgleichen Macht, die sich als schöpferisch oder als zerstörerisch erweisen kann?

Dr. Janina Loh arbeitet an der Universität Wien (Post-Doc) im Bereich Technik- und Medienphilosophie. 2019 erschien von ihr bereits die zweite Auflage der erst 2018 erstmals herausgebrachten ersten deutschsprachigen Einführung in den Trans- und Posthumanismus (Junius). Ihre Einführung in die Roboterethik (Suhrkamp 2019) wurde eben fertig gestellt. Zu ihren engeren Forschungsinteressen zählen neben der Verantwortung, dem Trans- und Posthumanismus und der Roboterethik auch Hannah Arendt, feministische Technikphilosophie sowie Ethik in den Wissenschaften.

Philipp Weiss wurde 1982 in Wien geboren, wo er auch Germanistik und Philosophie studierte. Sein fünfbändiges Romandebüt "Am Weltenrand sitzen die Menschen und lachen" erschien im vergangenen Jahr beim Suhrkamp Verlag und sorgte für Furore. Es wurde ausgezeichnet als bestes deutschsprachiges Debüt 2018 mit dem Klaus-Michael Kühne Preis, dem Literaturpreis der Jürgen Ponto-Stiftung und dem Rauriser Literaturpreis. In der ORF-Bestenliste hielt es sich über zwei Monate auf Platz eins. Katja Gasser nannte den Roman in der ZIB2 ein "literarisches Juwel von ungeheurer denkerischer, poetischer und formaler Kraft". Derzeit wird er in mehrere Sprachen übersetzt. Als Hausautor war Philipp Weiss zuvor am Schauspielhaus Wien, wo 2014 sein mit dem Hans-Gratzer-Stipendium ausgezeichnetes Stück "Allerwelt" uraufgeführt wurde. "Ein schöner Hase ist meistens der Einzellne" gewann 2015 den Preis der Theatertage Lyon und erschien auf Französisch in den Éditions Théâtrales (Montreuil).